Bei uns zuhause hieß das, was auf Wunsch eines einzelnen Familienmitgliedes endlich mal wieder in den Ofen sollte, Aschkuchen. Die Thüringer und Sachsen unter euch werden verstehen, was gemeint ist... neumodisch ein Gugl. Weil früher die Form, in der dieser Kuchen gebacken wurde, eine Zinkform, ein "Asch" war, bekam der Kuchen den Namen Aschkuchen.

Rein technisch ist er ein Rührkuchen... also alles rein in die Form und gut. Wer es locker mag, trennt die Eier und hebt das geschlagene Eiweiß ganz am Ende vorsichtig unter. Was die Trockenheit des Kuchens betrifft,wurde er bei mir eher staubig bestellt, aber weil nunmal der Bäcker das letzte Wort hat, ist dieser hier eher feucht.

Wenn ihr ihn nicht totbackt, kann er frisch aus dem Ofen sogar ganz innen drin noch einen Hauch Lavakuchen haben, also zumindest schön klebrig sein. Mit Stäbchenprobe bekommt ihr diese Gratwanderung auch gut hin. Sobald der Kuchen fertig riecht (das tut er immer), engmaschig beobachten und den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen:) Dann der Kuchen gut abkühlen lassen, bevor ihr ihn aus der Form holt,weil er so gebacken auch schnell bricht.

Was soll das Bier im Kuchen...
Nein, es war weder abgestanden noch übrig, auch wenn das ein guter Grund für Lebensmittelresteverwertung sein könnte. Besonders dunkles Bier (in diesem Fall alkoholfreies Malzbier) gibt neben Kaffee, dunkler Schokolade und reinem Kakao einem Schokoladenkuchen so richtig schön Tiefe. Deshalb gab es den Kaffee, der nicht im Teig landen durfte, dann in der Glasur.

Die Idee ist geklaut von meiner Lieblingsschokolade...weiße Schokolade mit Kaffee... allerdings konnte ich nicht herausbekommen, wie sie diese schön crunchige Kaffeeschicht auf der Schokolade hinbekommen. Also hab ich ein wenig experimentiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn die Schokoladenmacher noch ein wenig Vorsprung haben:)) Ich habe guten, frisch gemahlenen Kaffee verwendet, wer den nicht hat, kann sich vielleicht mit löslichem Espresso o.ä. behelfen. (Erfahrungen gern unten in den Kommentaren:)

Und weil zu Kaffee,Schokolade und Bier nicht nur farblich Safran so richtig gut passt, wanderten ein paar Safranbaiser hinein, die ich immer in der alten Keksdose vorrätig habe.Wenn die dicht ist, bleiben die Baiser richtig schon knusprig und ihr könnt sie auch gut mal für ein Eis , als Topping auf einem Granola oder leicht geschmolzen (in den letzten 5 Minuten Backzeit auf dem Kuchen verteilen) auf einem Obst(Blech)kuchen verwenden.
Hier werden sie ganz zum Schluss sanft untergehoben (nicht zu verwechseln mit dem anfangs erwähnten steif geschlagenen Eischnee von den getrennten Eiern) und sorgen beim Essen für den unverwechselbaren Geschmack.

Vielleicht sollte deshalb (und wegen der Glasur aus weißer Schokolade) der Teig selbst nicht zu süß sein, also seid bei der Menge des Zuckers eher vorsichtig und schmeckt den Teig gut ab. Mehr geht immer...

Dann kann es losgehen mit dem Sonntagsgugl, zu dem, spontan gedacht, auch eine Kugel Vanilleeis keine schlechte Idee wäre.

ZUTATEN GUGLTEIG

3 Eier (getrennt?)
150g Zucker
100g Buter
100g gehackte Zartbitterkuvertüre (oder Schokolade)
2 EL Kakao oder Caotina
200g Mehl
1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
90ml Malzbier
+ca.2 Handvoll Safran-Mini-Baiser

ZUBEREITUNG GUGLTEIG

*Eier trennen und Eigelb mit Zucker schaumig schlagen
*Butter schmelzen und langsam zur Eimasse geben
* Zartbitterkuvertüre hacken und mit Kakao (oder Caotina) unterrühren
*Mehl, Backpulver und Salz auf den Teig geben, unterheben und glatt rühren
*zum Schluss Malzbier mit dem Teig verrühren und erst dann das geschlagene Eiweiß und die Safranbaiser gefühlvoll unterheben

FERTIGSTELLUNG

Den Kuchen für etwa 30min (wie oben erwähnt Stäbchenprobe und Nase nutzen) bei 180°C backen und in der Form abkühlen lassen.

Aus 2 EL gemahlenem Kaffee und einer ähnlichen Menge Zucker (abschmecken) Kaffeezucker mischen. Ich habe ihn nach dem Mischen noch für 5min bei mittlerer Hitze in einem Topf "geröstet" und den Zucker leicht karamellisieren lassen. Der Kaffeezucker muss schön fein und krümelig bleiben.

Dann 100g weiße Kuvertüre schmelzen und ca. 2 EL Kaffeezucker hineingeben. Diese Glasur über dem nach dem Abkühlen aus der Form gelösten Kuchen verteilen und je nach Lust kurz vor dem Trocknen der Kuvertüre und eine dünne Schicht Kaffeezucker extra darüberstreuen. Dazu perfekt: ein kleines Metallsieb, mit dem ihr den Kaffeezucker gut so über dem Kuchen verteilen könnt, wie ihr es auch mit Puderzucker tun würdet.

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