Es ist Oktober und mich lässt die Frage nicht los, wo der Safran bleibt.
Das erste Jahr war Pflanzjahr und meine Erwartungen hielten sich schlichtweg in Grenzen… nicht aber die Vorfreude. Für Herbst morgens zu früh hieß das, sich auf den Weg auf’s Safranfeld machen, was für mich 20min Fahrtzeit bedeutet. Belohnt wird man mit herrlichen frühen Herbstmorgen und Ausblicken, die man aus dem Bett heraus schlichtweg nicht so serviert bekommt. Allein dafür lohnt es sich, dann in der Zeit, in der das Ganze mehr Versuch denn Anbau ist, auch mal nur zwei Hände voll Blüten zu ernten, die trotzdem unfassbar glücklich machen.
Warum, lässt sich schwer sagen… ist es der Anblick, das Wissen, dass sich diese Prinzessin von einer Pflanze doch bei dir wohl fühlt, der Geruch oder die Vorfreude darauf, den Safran zu verwenden? Das alles ist egal in dem Moment, in dem du, jedes Mal, wenn du die Tür zur Küche öffnest, mit dem Geruch von Safran empfangen wirst. Hier zeigt sich, wo der heilende Effekt dieses wunderbaren Gewürzes bereits beginnt… Mein Gemüt findet’s toll:)
Im letzten Jahr war alles plötzlich anders… es begann vielversprechend und endete plötzlich…. Die Ernte erwies sich als eher schwach und keiner hatte eine rechte Erklärung dafür. Vielleicht war es einfach so… in diesem Jahr wuchs kaum eine Kirsche auf dem Baum, weshalb sollte sich nicht der Safran auch einmal eine Auszeit gönnen. Unser menschliches Problem beginnt schlicht da, wo wir beginnen müssen, zu akzeptieren. Einfach so. Nicht mehr und nicht weniger.
Heute kann ich mir noch gut vormachen, dass wir noch Anfang Oktober haben, aber der Safran rührt sich auch dieses Jahr noch nicht. Ich bin etwas dünnhäutig, weil mein allererster Safranversuch, der in einem Hochbeet bei mir zuhause wuchs, im Sommer diesen Jahres abrupt endete. Ich wollte die Knollen ausgraben, Platz schaffen und die Erde erneuern und fand….NIX. Einfach nichts. Alle Erklärversionen sind in sich nicht schlüssig… selbst Mäuse hätten die eine oder andere Spur hinterlassen.
Einzig denkbar: ich habe auf dem großen Feld ein Unkrautproblem… sobald ich hinten fertig bin, beginnt vorn wieder die Arbeit. Also müssen Lösungen her… Nr.1 war Phaselia… Mir hat der Gedanke gefallen… diese wunderbare Pflanze ist nicht nur absolut pflegeleicht, sondern wächst in Rekordzeit und ist eine großartige Bienenweide. Da das Feld in einer Gärtnerei zuhause ist, macht das mehr als Sinn.
Der Plan: Phaselia blüht bis zum Ende des Sommers und man kann sie leicht entfernen. Reste werden untergegraben und zum Stickstofflieferanten. Bis zur Blüte der Phaselia ging der Plan auf… nahezu kein Beikraut, Phaselia in Hülle und Fülle, die zur rechten Zeit abgeblüht war. Aber eben auch kein Safran. Die Ernte fiel letztes Jahr eh nahezu aus, sodass es kaum auffiel, dass es nur Grün gab, aber keine Blüten.
Nun fragt sich, was das Problem ist… das Hochbeet (dort blühte der Safran aber bereits 2 Jahre sehr gut), das Wetter (naja…vielleicht)… oder eben Phaselia?
Es ist also auf allen meinen Pflanzflächen in diesem Jahr sehr viel Hoffen und für das nächste Jahr wird es einen guten Plan geben müssen. Was alles denkbar ist und besonders in Altenburg aktuell als Versuchsaufbau im Test ist, dazu bald mehr.
Bis dahin hoffe ich, dass sich doch noch Safran zeigt in diesem Jahr und bis dahin startet das nächste Safranexperiment, das euch in den kommenden kühleren Tagen gut tun könnte… im Test sind Badezusätze… Seid gespannt…