Der Safran kam in Körben (und diesmal nicht in Form von Fäden für's Backen, sondern als Zwiebel) aus Altenburg... letztes Jahr mitten im Sommer.

Kurz vor der Angst hatte ich es dann geschafft... knapp 50m Feldstreifen in der Gärtnerei Bähr in Saalburg/Ebersdorf waren umgegraben (lieber Rainer... immer wieder danke...) und mit Mist bedeckt... im Oktober dann die erste Ernte. Es hat mich komplett umgehauen, wenn ich an den kalten Oktobermorgen bei Sonnenaufgang an der Talsperre vorbeifahren konnte, um dann die gerade aufblühenden Safranblüten zu ernten. (Gar nicht zu reden vom Duft, der sich später im ganzen Haus breit macht, wenn man die Safranfäden aus den Blüten zupft).

Es folgte ein ziemlich zäher Kampf mit dem Unkraut im darauffolgenden Frühjahr, den ich irgendwann im Sommer aufgegeben habe. Einmal war das komplette Feld unkrautfrei, allerdings begrüsste mich das Unkraut an dem einen Ende schon wieder, als ich am anderen fertig war. Ursprünglich wollte ich eine kleine unkrautbelassene Fläche mit einer unkrautfreien vergleichen, wenn der Safran in diesem Herbst blüht, aber dazu kam es nicht.

Im September hatte der liebe Rainer ein Einsehenmit mir und dem Safran und mit dem Balkenmäher die Vorarbeit für meinen Rasenmäher gemacht. Es gilt also in diesem Jahr herauszufinden, was der Safran zwischen Gras macht. Wenn ich den Krokussen, die ganz bei mir in der Nähe jedes Frühjahr unbeirrt in der Wiese blühen zuschaue, bleibt zu hoffen, dass der Safran dasselbe tut. Immerhin ist er ein Krokus. Vielleicht darf die Wiese ja weiterhin bleiben, muss sich aber im nächsten Jahr teilweise zum Test den Platz mit Phaselia teilen.

Phaselia blüht herrlich blau, man findet im Herbst manchmal Felder, auf denen man als Zwischenfrucht und Gründünger Phaselia nutzt. Es blüht dann noch einmal so herrlich und die Bienen fühlen sich wie im Paradies. Was Phaselia für den Safran tut, muss man dann sehen. In Altenburg setzt man erfolgreich auf Koriander, den werde ich hier vermutlich auch auf einem zweiten Stück probieren. Dazu braucht es dann im Frühjahr etwas Safrankompetenz von Frank und den Altenburger Safranfeldern, dessen Erfahrung mir dann hoffentlich nutzt. Und wer weiss... vielleicht wandert umgekehrt etwas Phaselia auf Altenburger Felder...

In diesem Jahr überraschte mich dann das Feld ein bisher  einziges Mal mit einer Blütenfülle, die mich hoffen lässt, dass alles wie gedacht funktioniert. Allerdings stagniert gerade überall die Ernte, was vermutlich auf den Wettermix der letzten Monate zurückzuführen ist... Was am Ende wofür den Ausschlag gab, wird man wie immer im Nachhinein und auch nur vermuten können... Insofern macht es auch Sinn, den Safran an vielen verschiedenen Stellen unter verschiedenen Bedingungen blühen zu lassen... Nur die Erfahung wird uns schlauer machen.

Und... ich bin wahnsinnig froh, ohne jede Vorstellung davon, wie ein Safranfeld funktioniert in Saalburg einfach machen zu dürfen. Die Gärtnerei von Kristin Bähr ist genau der richtige Ort und es freut mich, dass auch Kristin es geniesst, wenn der Safran dann doch endlich aus der Erde kommt... Wie schön der Ort auch ohne den Safran ist (unbedingte Empfehlung für jedes eurer gärtnerischen Probleme...), muss ich euch einfach zeigen..

Und... im nächsten Jahr wird es auch in Saalburg Safranzwiebeln für Zuhause zu kaufen geben (was voraussetzt, dass ich noch einmal einen der vielen Helfer in Gang setze und zumindest einen Teil der Safranwiese umgegraben bekomme, um die Knollen dafür zu ernten).


TIPP:
Gärtnerei Bähr | Am Kulmberg 9 | 07929 Saalburg-Ebersdorf | fon: 036647/29207

 

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