Jetzt liegt es in der Korrekturversion vor mir und ist tatsächlich fertig. Fast 1kg Buch, das in der Reihe meiner Backbücher (so viele sind es nicht) so gar nicht auffällt oder gar selbergemacht aussieht. Und auch, wenn der erste Druck bereits ein paar Wochen her ist, fühlt es sich erst jetzt so richtig vollbracht an und ich beginne mich zu verlieben...

Im Frühling 2021 brachte ein Zufall den Altenburger Safran in mein Leben. Obwohl ich in Altenburg geboren bin, hat der Safran neben den Skatkarten, dem Prinzenraub, dem Lindenaumuseum mit einer bekannten grafischen Sammlung, dem Altenburger Senf und den Likören nie eine Rolle gespielt.

Es brauchte einen Beitrag im Magazin eines Energieversorgers, das nur deshalb nicht direkt im Müll gelandet war, weil es so wunderbar gesetzt und auf tollem Papier gedruckt war, um den Safran in mein Leben zu bringen. Alles andere passierte recht schnell... die Idee, mit Safran zu backen kam direkt und dank der Neugier und Offenheit von Andrea und Frank gab es kurz darauf den ersten Backversuch und nie einen Zweifel daran, dass die  Idee, ein Safranbackbuch zu schreiben, nicht gut wäre.

Seltsamerweise stand für mich von Anfang an der Geschmack des Safrans im Mittelpunkt, niemals die berühmte gelbe Farbe, die leider immer noch die erste Assoziation ist, die man hat, wenn man vom Safran spricht. Safran macht den Kuchen gehl (gelb), ja, aber dieser Nebeneffekt macht es eigentlich nur schwerer, Rezepte zu erdenken. Gelb geht einfach nicht mit allen Zutaten und weil nunmal das Auge mitisst, gab es neben vielen brauchbaren auch mindestens genausoviele Versuche, die im Nichts landeten.

Mein gesamtes Umfeld begann sich zu verändern... der erste Weg der Menschen, die unser sehr offenes Zuhause besuchten, führte ab sofort eigentlich immer zum Ofen, weil auch wirklich immer ein neuer Rezeptversuch darin schlummerte. Insofern haben alle unsere Freunde und meine Familie irgendeinen Anteil an der Auswahl der Rezepte, die es letztlich ins Buch geschafft haben.

Das alles liegt nun, beim Erscheinen der korrigierten Version des Buches, das 70 Rezepte umfasst, fast zweieinhalb Jahre zurück. In dieser Zeit wurde hier fast kein Rezept zweimal gebacken, gab es fast nichts anderes im Ofen als eine Idee mit Safran und jeder, der uns kennt, kennt auch den Altenburger Safran. Es war viel Geduld nötig, weil es natürlich neben viel Flowgefühlen auch kreative Hänger gab, mich manchmal alles einfach überfordert hat, spätestens, als Fotos, vollständige Rezepte und eine Layoutidee zusammengebracht werden mussten und Computer und Backofen zu den bestimmenden Größen im Alltag wurden. Ich selbst backe selten wirklich nach Rezept, sodass eine neue Idee fast immer mit recht schwer nachvollziehbaren Notizen auf großen Zetteln endet, was alles nicht einfacher macht. Gottseidank hatten alle immer viel Geduld mit mir und nun ist es da... ein Buch, das wirklich gut in der Hand liegt, eine gute Übersichtlichkeit hat, was die Zutaten und Arbeitsschritte betrifft und hoffentlich für jeden ein Lieblingsrezept parat hat.

Es gibt kein vergleichbares Buch, weil Safran vorrangig beim Kochen verwendet wird und eher selten für Süßes. Insofern findet jeder, der Lust auf Süsses hat, hier Anregungen für Kuchen, Törtchen, Muffins, Cremes, Limonaden oder Sirup. Safran ist ein spannendes Gewürz, dass einen entweder sofort verzaubert und nicht mehr loslässt oder man kann rein gar nichts damit anfangen. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben... jemand, der bittere Geschmäcker mag, wird auch Safran lieben, obwohl das Wort bitter nicht ganz trifft, was der Safran ist. Die Balance zwischen zuviel und zu wenig macht die wirklich guten Rezepte aus und nicht jede Zutat tut dem Safran wirklich gut. Es gibt solche, die sich besonders eignen, will man den Safran gut kombieren... dazu zählen Sahne, Schmand, milde Früchte, Rum und Gin und natürlich Schokolade... Besonders mit dunklem Kakao (der dann im Kuchen in einer anderen Komponente stecken muss als in der, in der der Safran verwendet wurde, weil Kakao zu kräftig ist, um dem Safran Raum zu lassen und die schöne Farbe verschwinden lässt) mach er sich gut.

Am Ende ist es nur der Beginn der Reise mit dem Safran. Das Buch und all die Arbeit an den Rezepten war wie eine Forschungsreise in die Welt eines Gewürzes, von dem ich nicht einmal wusste, dass es in unserer Gegend wachsen kann. Bald ist wieder Safranzeit. Ich experimentiere (mit Hilfe der Erfahrungen des Altenburger Safrans) auf einem eigenen kleinen Feld herum, was die Anbaumöglichketen betrifft, denn Safran ist nicht ohne Grund so teuer. Er wird nur einmal im Jahr innerhalb von 2-3 Wochen geernet und in dieser Ernte sowie ale vorbereitenden Arbeiten steckt viel Handarbeit. Ich bin sehr gespant, was all dem folgen wird.

Konkrete Rezepte gab es in den letzten Monaten selten öffentlich, weil die Rezepte des Buches wirklich nur dort stehen sollen. Das wird sicher auch in Zukunft so sein, denn irgendwann werden hoffentlich viele Buchbesitzer gern neue Backideen in einem zweiten Backbuch finden wollen. Aber hier auf dem Blog werdet ihr trotzdem regelmäßig die eine oder andere Idee finden, die den Zugang zum Backen mit Safran erleichtern wird.

Ich bin gespannt und hoffe, dass es viele Neugierige geben wird, die sich über ein wirklich schönes Buch freuen und wenn einmal die für Safranverliebte unwahrscheinliche Situation eintrifft, dass der Safran aus ist, kann jedes Rezept mit ein paar geschmacklichen Einbußen auch ohne Safran gebacken werden. Das Buch erhaltet ihr direkt beim Altenburger Safran, im Shop oder auch auf Anfrage per Mail. Wir haben uns auf kleine Auflagen geeinigt, um nur zu produzieren, was wirklich gebraucht wird. Deshalb kann es auch einmal sein, dass etwas Wartezeit entsteht, die der Safran aber wert ist...

(Auf den Seiten 16/17) findet ihr übrigens DEN Beitrag, mit dem alles begann...
> und klick... TEAG_Magazin_01-21

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